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Nachgetreten





Eigentlich hatte ich nicht mehr vor über meine alte Heimat Siek zu schreiben. Was ich niedergeschrieben habe habe ich niedergeschrieben, und den Rest wollte ich vergessen. Aber die Vergangenheit lässt einem nicht los. Ich bin in Siek nicht vergessen, und daran bin ich selber schuld.

Anfang Januar 2010 habe ich eine Einladung vom SV (Sportverein) Siek erhalten, ich möchte bitte persönlich zur Jahreshauptversammlung erscheinen, für mich sei eine Ehrung vorgesehen. Im SV Siek bin ich seit vielen Jahren Mitglied, zuerst aktiv, jetzt nur noch fördernd, jedes Jahr bezahle ich freiwillig 100 Euro Beitrag – aber für was soll ich bitte geehrt werden? Des Rätsels Lösung: für 40-jährige Mitgliedschaft. Bin ich etwa schon so lange dabei? Angefangen hatte es mit Kinderturnen, und das ist wahrhaftig schon so lange her. Dann habe ich als Jugendlicher eine Zeit lang Fußball gespielt, bis meine Eltern mir es verboten haben, meine Leistungen in der Schule waren damals nicht gerade erfreulich. Nach Beendigung der Lehrzeit, im Alter von 18 – 19 Jahren, habe ich es wieder versucht, ein paar Trainingsabende mit der Herrenmannschaft absolviert. Schuld daran war Hermann Körner, der uns früher in der Erntezeit immer geholfen hat. Er war damals Trainer der 1. Mannschaft, und gerade zu dieser Zeit hatte der SV Siek im Fußball seine Blütezeit erlebt. In der Saison 1981 / 82 wurde die 1. Mannschaft Meister in der Bezirksklasse und stieg in die Bezirksliga auf – in einer höheren Klasse hat Siek später nie gespielt. Außerdem gewann Siek 1982 den Kreispokal gegen den klassenhöheren TUS Hoisdorf und schied im Bezirkspokal erst gegen den VfB Lübeck aus, der 3 Klassen höher spielte. Im Training konnte ich nicht mithalten, für den Verein war es besser wenn ich als Fan die Spiele besuchte. Damals war noch richtig Stimmung auf dem Sportplatz, jedes Mal mehr als 100 Zuschauer, und auch zu den Auswärtsspielen fuhren viele Leute mit. Durch die zahlreiche Unterstützung haben die Spieler Selbstvertrauen getankt und im Spiel ein paar Prozent mehr Leistung gegeben. Leider konnte in der nächsten Saison die Leistung nicht mehr gehalten werden, nach 12 Spielen stand die Mannschaft auf einem gesicherten Mittelfeldplatz, aber dann eine Serie von 9 Niederlagen in Folge brachte dann doch den Abstieg, in der darauf folgenden Saison stiegen sie wieder ab. Das ist alles schon über 25 Jahre her …

Am 10. Februar bin ich dann nach Siek gefahren, im Vereinsheim fand die Versammlung statt. Würde man mich überhaupt noch kennen? Ich war doch angenehm überrascht wie viel Leute ich noch kannte. Und auch die Versammlung selbst, alles lief friedlich ab. Was war der Verein in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Etwa 750 Mitglieder, eine große Gymnastikabteilung, und als Aushängeschild der Tischtennis. Die 1. Herrenmannschaft spielt bundesweit in der 2. Liga, befindet sich in der Spitzengruppe, kann aber aus finanziellen Gründen nicht aufsteigen. Ein kleiner Dorfverein unter den großen Metropolen, da fehlt die finanzielle Basis. Vieles im Verein wird auch ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Gemeinde Siek. Früher war es so, dass die Übungsleiter je zu einem Drittel vom Verein, von der Gemeinde und vom Kreis Stormarn bezahlt wurden. Der Kreis hat sich aber aus der Finanzierung zurück gezogen, da hat die Gemeinde dessen Anteil übernommen. Ich möchte mich nicht selber loben, aber dass die Gemeinde in den letzten Jahren so einen großen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt hat, daran habe ich auch meinen Anteil, schließlich habe ich den Weg frei gemacht für das neue Gewerbegebiet, und dieses hat weitere Attraktionen angelockt wie einen Golfplatz, so dass der Wert der Gemeinde ständig gestiegen ist. Selbst mein Idol Uwe Seeler hat schon in Siek Golf gespielt (stand jedenfalls in einer Zeitung geschrieben).

Meine Geschichte habe ich mit „Nachgetreten“ überschrieben, weil mir damals auch nachgetreten worden ist. Ich habe in der letzten Zeit in Siek eine E-Mail erhalten, worin derjenige behauptete, die Gemeinde Siek würde mich als unehrlichen und undankbaren Menschen in Erinnerung behalten, und meine Sünden würden mich auch in Kühsen begleiten. Ich bin jedenfalls freudig überrascht dass es im SV Siek nicht so gesehen wird. Als Ehrung habe ich neben der Nadel und einer Urkunde auch ein großes Bierglas mit Gravur erhalten. In den letzten 25 Jahren habe ich für den Verein nichts anderes gemacht als jedes Jahr meinen finanziellen Beitrag zu leisten, in den letzten Jahren immer 100 Euro. Damals war ich froh dass es so einen Verein überhaupt gab, es waren Erwachsene da die ihre Zeit für die Kinder und Jugendlichen zur Verfügung gestellt haben. Nun hat mein finanzieller Beitrag dafür gesorgt dass Übungsleiter für ihre Tätigkeit bezahlt werden, auch wenn ich selber nichts davon hatte. Ist das undankbar? Bestimmt nicht. Ich werde auch in den kommenden Jahren meinen finanziellen Beitrag leisten, so lange mein Geld erwünscht ist. Meine „Sünden“ werden mit mir mitgehen – ich denke, so einen Sponsor wie mich hätten viele Vereine gerne.

Eine große „Sünde“ von mir habe ich schon zugegeben, und zwar dass ich aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr war. Seit meinem Austritt sind jetzt über 14 Jahre vergangen, und dennoch habe ich im Oktober 2008 eine Mitteilung von einem „Rainer“ erhalten die ich getrost als „Nachtreten“ bezeichnen kann. Dieser Rainer ist nun Mitglied der FF Siek und meint dass nun alles besser sei als damals, vor allen Dingen die Kameradschaft. Was mich ärgert sind die Lügen die er da verbreitet, zum einen behauptet er ich hätte die Feuerwehr als „scheiß Verein“ bezeichnet, was nicht stimmt, zum anderen behauptet er die Wehr hätte einen neuen Wehrführer, bei meinem Austritt hieß der Wehrführer Holger Wollmer, und so heißt er heute noch.

Auch heute frage ich mich: Warum? Warum ist alles so gekommen wie es gelaufen ist, warum ist es nicht anders gelaufen? Ich habe die Feuerwehr damals unterstützt wo ich nur konnte. In meinen Augen ist Holger Wollmer falsch beraten gewesen, er hat auf die falschen Leute gehört. Wie konnte es angehen, dass mir „Erpressung“ vorgeworfen worden ist, als es darum ging dass ich den Führerschein Klasse 2 machen sollte, und ich meinte die Feuerwehr solle es bezahlen? Heute sieht alles anders aus. Jetzt bezahlt das Amt Siek jedes Jahr 10 Führerscheine für die Wehren des Amtes Siek, für jede Wehr einen, und einen extra. In einem Jahr soll die FF Siek auf Kosten des Amtes sogar 3 Führerscheine absolviert haben. Warum ist mir nicht so ein Angebot gemacht worden? Von dem ehemaligen Wehrführer der FF Sandesneben weiß ich wie es dort gehandhabt wird. Die Gemeinde übernimmt die Kosten, und dafür verpflichtet sich der Teilnehmer mindestens 10 Jahre lang für die Feuerwehr tätig zu sein. Wenn jemand früher austritt, so muss er für jedes Jahr 10 Prozent nachbezahlen. Z.B. bei einem Austritt nach 5 Jahren wären es 50 Prozent. Auf so ein Angebot hätte ich mich auch eingelassen, es ist mir nicht gemacht worden, stattdessen der Vorwurf der „Erpressung“ – das war einfach nur lächerlich.

Ich habe mich nach meinem Austritt aus der Wehr nie unfair über einen Kameraden der FF Siek geäußert, nicht über Holger Wollmer, auch nicht über andere. Ich kann jeden der mit mir zu tun hatte geradewegs in die Augen schauen. Im Juni 2003, als feststand dass das Stallgebäude in Siek abgerissen wollte, kam Holger Wollmer zu mir und fragte mich ob man da eine Übung machen könne, und ich gab meine Zustimmung. Am Tag nach der Übung stand folgender Artikel in der Zeitung geschrieben:

Als Dank dafür haben Holger Wollmer und Bernd Mertinkat geholfen als ich Hilfe brauchte die Kuhle leer zu pumpen.

Damals wie heute haben die Kameraden viele Stunden ihrer Freizeit für die Feuerwehr geopfert. Ein aktiver Kamerad der FF Siek in meinem Alter hat zu mir gesagt, die Feuerwehr würde auch heute noch den Laternenumzug auf dem Marktplatz feiern, wenn sie es nur dürfte. Ist heute wirklich alles besser als früher? Ich bin mir damals als nebenberuflicher Gemeindearbeiter vorgekommen und habe viele Dinge kritisiert. Wegen jedem kleinen bisschen wird die Sirene gezogen, ob Ölspur, oder wenn ein Pferd verendet ist, oder eine Wohnungstür aufgebrochen werden musste. Jedes Mal gab es ein großes Trara, eine Stunde musste geopfert werden wo die Arbeit in 5 Minuten erledigt werden konnte. Damals gab es noch keine Melder wo man auf dem Display erkennen kann welcher Einsatz verlangt wird. Hätte ich damals diese Möglichkeit gehabt, ich hätte so manchen Einsatz nicht mitgemacht.

Meine letzten Einsätze kann ich hier erwähnen, damit man erkennt was mich aufregt. Thema Ölspur: es kam die Meldung rein „Ölspur Parkplatz Alte Schule in Richtung Ahrensburg“. Vom Feuerwehrgerätehaus kann man in Richtung Alte Schule blicken, da war nichts zu sehen. Auch ein Kamerad der an der Alten Schule entlanglief hatte nichts entdeckt. Also sind wir in Richtung Ahrensburg gefahren – nichts. Ein Einsatzfahrzeug der Ahrensburger Wehr kam uns entgegen – nichts. Also rückten wir wieder ein, es gab nichts zu tun. Abends ging mein Vater noch einmal zur Schule hin, da erfuhr er die Lösung. Ein Auto hatte auf dem Parkplatz etwas Öl verloren, ein kleiner unbedeutender Ölfleck. Der Besitzer der Alten Schule hatte die Polizei geholt, und die Polizisten haben aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Diese blöden Menschen, anstatt sich von der Feuerwehr etwas Streugut zu holen wird gleich die ganze Feuerwehr alarmiert, und die Meldung wird so groß aufgebauscht als ob eine Katastrophe entstanden wäre. Und weswegen? Ein kleiner, unbedeutender Ölfleck.

Ostersamstag 1995, Meldung „Sieker Berg totes Pferd bergen“. Wir zu Schoer hingefahren, der Besitzer Kai-Uwe war nicht da, und es lag ein totes Pferd in einer Bucht, dieses Pferd sollte nach draußen hinter der Halle geschafft werden damit der Abdecker es abholen konnte. Ich habe einen Strick um den Kopf gebunden und gezogen, andere haben die Beine angefasst und geschoben, so haben wir das Tier erst einmal auf den Gang geschafft. Nun wollte ich es so machen wie ich es von zu Hause aus kannte: Kette um den Hals legen und mit dem Trecker zum vorgesehen Platz schleifen. Da kamen die anwesenden Reiter auf mich losgestürmt, was mir einfallen würde ihren Liebling so schäbig behandeln zu wollen. So ein widerliches Rumgekotze habe ich einfach nicht nötig, das Tier war tot und merkte nichts mehr, mit einem mehrere hundert Kilogramm schweren Tier quäle ich mich doch nicht ab. Die anderen haben sich abgemüht das Tier nach draußen zu ziehen – selber schuld. Aber anstatt wieder zurück zu fahren war erstmals warten angesagt, keiner wusste warum. Nach einer Weile kam ein Feuerwehrkamerad an, er hätte sich bemüht den Abdecker anzurufen aber niemand erreicht. Das hätte ich dem Kameraden schon vorher sagen können, am Wochenende arbeitet die Abdeckerei nicht, da muss man eben ein paar Tage warten. Anstatt mich als Fachmann zu fragen wollte sich ein Kamerad als der tolle Held aufspielen – darauf kann ich verzichten.

Heiligabend 1994, im Rentnerwohnheim meldete sich eine alte Dame nicht, die Tür war von innen verschlossen, also sollte die Feuerwehr die Tür aufbrechen. Die Tür hatte eine kleine Glasscheibe, da war für mich klar, die Glasscheibe musste eingeschlagen werden damit man nach innen steigen und den Schlüssel rumdrehen konnte. Da bin ich gleich angepöbelt worden was mir einfallen würde so einen Schaden anrichten zu wollen. Die anderen Kameraden waren sowieso schlauer als ich, die habe ich machen lassen und mich rausgehalten. Was haben die als letztes gemacht? Die Glasscheibe eingeschlagen! Dann bekam ich die Meinung zu hören, sie hätten sich im Gegensatz zu mir intensiv Gedanken gemacht was zu tun wäre, für mich war deren Verhalten einfach nur Dummheit. Die alte Dame lebte zum Glück noch, sie wollte ihre Wohnung verlassen und hatte kurz bevor sie die Haustür erreichen konnte einen Schlaganfall erlitten. Was wäre passiert, wäre die Frau in der Zeit, wo die Kameraden vor der Haustür rumstümpern (anders kann ich es wirklich nicht bezeichnen), verstorben? Ist ein Menschenleben nicht mehr wert als eine kleine Glasscheibe? Nachher hat der Hausmeister von innen eine Spanplatte vorgenagelt, da war das Loch wieder zu.

Und heute? Im vergangenen Jahr (2009) sollte das Feuerwehrgerätehaus endlich einmal renoviert werden, nach 1990 ist es eine verdammt lange Zeit und dringend nötig. Was macht die Gemeinde Siek? Die Gemeinde will nur die Farbe bezahlen, den Rest können die Feuerwehrkameraden selber machen. Damals wie heute wird man nur als unbezahlter Gemeindearbeiter angesehen. Die Feuerwache ist ein öffentliches Gebäude, die Gemeinde ist verpflichtet zur Renovierung und zu dessen öffentlicher Ausschreibung, sie will sich nur aus ihrer Verantwortung stehlen. Der Sportverein wird großzügig unterstützt, für die anderen Vereine bleibt nicht mehr Geld übrig.

Ende Januar 2010 haben meine Eltern das Fest der Goldenen Hochzeit gefeiert, und eine Abordnung der Sieker Feuerwehr war anwesend, neben Holger Wollmer sein Stellvertreter Kai Bredenkamp und dessen Freundin. Wie sieht es denn heute aus? Wenn die Jugendfeuerwehr nicht wäre, die Feuerwehr bekommt kaum neue Mitglieder. Als ich ausgetreten bin gab es noch keine Jugendfeuerwehr Siek-Meilsdorf. Damals hatte ich viel Ärger einstecken müssen als die Sprache auf die Gründung einer Jugendfeuerwehr kam. Und kaum bin ich aus der Feuerwehr ausgetreten, keine 2 Jahre später wird eine Jugendfeuerwehr gegründet. Der Kamerad in meinem Alter sagte zu mir, eigentlich müsse ich als Ehrenmitglied aufgenommen werden, so wie ich mich für die Jugendlichen eingesetzt hatte. Mit der Gründung der Jugendwehr hatte ich aber nichts zu tun, eine Mitgliedschaft in einer Feuerwehr kommt für mich nicht mehr in Frage (außer förderndes Mitglied in meinem neuen Heimatort Kühsen). Und da behauptet dieser „Rainer“, ich hätte die Feuerwehr als „scheiß Verein“ bezeichnet.

Ich bin nur froh nicht mehr aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr zu sein weil hier unverantwortlich gehandelt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der ein Einsatz im Januar 2010. Nach mehreren Jahren des Wartens ist im Jahr 2009 nun doch das Lidl-Lager in Siek gebaut worden, mit enormen Dimensionen, über 30.000 qm Grundfläche, die Dachhöhe über 12 Meter. Der Winter war nach vielen Jahren wieder extrem schneereich, so dass der Architekt meinte das Flachdach würde die Last nicht aushalten können, es bestände Einsturzgefahr. Wehrführer Holger Wollmer hat den Einsatz abgelehnt, aber von einer höheren Stelle ist er angeordnet worden. Wenn man dem glauben darf was in der Zeitung stand, da waren 200 Feuerwehrleute aus Siek und Umgebung damit beschäftigt das Dach frei zu schaufeln. Wie bekloppt muss man sein um so einen Einsatz anzuordnen? Wenn Einsturzgefahr besteht hat niemand etwas auf dem Dach zu suchen, so etwas ist unverantwortlich. Und das schlimmste dabei ist, die Angestellten von Lidl haben im Gebäude noch munter weiter gearbeitet, als ob es keine Einsturzgefahr gäbe. Was wäre denn passiert wenn das Dach wirklich zusammen gebrochen wäre? Keine Versicherung hätte auch nur einen Personenschaden bezahlt, bei Einsturzgefahr hat man unverzüglich das Gebäude zu räumen. Ein verantwortlicher Leiter der Feuerwehr hätte nur das Gelände weiträumig absperren lassen, mehr kann man als Feuerwehr nicht tun. Und was macht die Sieker Gemeindevertretung nun? Sie diskutiert über eine Gebührensatzung für die Feuerwehr. Als Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr wird man nur als unbezahlter Gemeindearbeiter angesehen, und auf dessen Kosten will die Gemeinde noch Geld verdienen. Für mich ist das Thema Feuerwehr schon lange erledigt.

Wenn ich schon beim „Nachtreten“ bin darf der Gesangverein auch nicht fehlen. Es ist schon traurig zu sehen was dort abläuft. Nach der 120-Jahr-Feier habe ich den Kassenwart getroffen, und er sagte mir dass die Vorbereitungen einfach nicht mehr rechtzeitig geschafft werden konnten. Als ich anmahnte bestimmte Sachen rechtzeitig zu erledigen, da hieß es nur „Wir haben noch so viel Zeit, das können wir noch im September machen“, und dann lief ihnen die Zeit davon – selber schuld. Es wird immer weniger gemacht im MGV Siek. Zu meiner Zeit hatten wir einige Pflichttermine, so z.B. wurde ein Ständchen zum 80. Geburtstag gebracht. Jetzt haben die Sänger so etwas nicht mehr nötig, selbst wenn der Jubilar mehrere Jahrzehnte aktiv im Gesangverein tätig war. Der Kassenbericht ist jedes Jahr negativ, in einem Jahr soll das Minus sogar 2.000 Euro betragen haben – wie lange so etwas wohl gutgeht? Nach meiner Zeit im MGV Siek bin ich beim MGV Sandesneben angefangen, deren 1. Vorsitzender ich seit dem vergangenen Jahr (2009) bin. In meinem ersten Jahr hatten wir auch ein dickes Minus zu beklagen, wegen der Wirtschaftskrise haben viele im kulturellen Bereich gespart, so dass uns die Aufträge fehlten. Leider wollte sich unser Chorleiter nicht auf eine Kürzung seiner Bezüge einlassen, so haben wir uns von ihm getrennt und eine Chorleiterin engagiert die wir von unserem Beitrag bezahlen können. Und in Siek? Der Chorleiter ist seit Oktober 2001 dort, hat zu meiner Zeit jedes Jahr mehr Geld verlangt und wird bestimmt nicht von seinen Forderungen herunter gegangen sein, man kann davon ausgehen dass seine Forderungen noch größer geworden sind. Das Thema „Beitragserhöhung oder einen neuen, bezahlbaren Chorleiter“ ist nach wie vor ein Tabuthema. Es ist schade dass so ein Verein so heruntergewirtschaftet wird. Obwohl Sangesbruder Arnold Trenner nun Bürgermeister von Siek ist schafft der Verein es nicht seine Termine im Veranstaltungskalender der Gemeinde Siek zu veröffentlichen. Am 10. Februar hatte der Sportverein Jahreshauptversammlung, und wann fand die vom MGV Siek statt? Richtig, auch am 10. Februar, zur selben Zeit. Der Gesangverein ist jetzt schon nicht mehr in der Lage sich mit den anderen Vereinen wegen ihrer Termine abzusprechen – traurig. Wenn ich noch Mitglied im MGV Siek gewesen wäre hätte mir eine Ehrung wegen 25-jähriger Mitgliedschaft zugestanden, und ich kann auch nur zu einer Versammlung hingehen. Aber zum Glück bin ich nicht mehr Mitglied im MGV Siek, daher habe ich auch dieses Problem nicht.